Wort von einem Künstler

 (Künstler auf Zeit)

 

                                                                                                  Mikhail Kolchinskiy

Es ist bekannt –Talent eines Menschen wird in vielen Dingen gleichzeitig gezeigt. Ich habe das noch einmal erlebt. Vor kurzem habe ich einen Menschen kennen gelernt. Ich möchte von ihm erzählen. Ich denke, dass ich von seinem Talent erzählen muss. W.W. Majakowsky hat gesagt: „Ich bin Poet. Damit bin ich schon interessant.“ Jury Shutov hat in seiner Jugend zu malen begonnen. Viele hören in diesem Alter damit auf. Bei ihm aber ist das sein Beruf, sein Geschäft und sein eigenes Leben geworden. Im Jahre 1971 hat er die Smolensker Pädagogische Hochschule (heute Universität) besucht und die Fakultät für Kunst und Graphik absolviert. Drei Jahre hat er selbst an dieser Alma mater das Fach Zeichnen unterrichtet und ab 1974 in den Ateleiers des Fonds der russischen Künstler gearbeitet und sich dabei keine Schonung auferlegt. Er war in verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig, so unter anderem in Malerei, Graphik, dekorativer und monumentaler Kunst sowie Interieursmaler beschäftigt. Beispiele: Smolensker Schauspielhaus, Kulturpalast des Kernkraftwerks Roslavl, Darüber hinaus beherrscht er die Fenstermalerei, malt Bilder, Stillleben, Landschaften und thematische Arbeiten. Seine Bilder werden in jedem Jahr mit Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahre 1971 wurden seine Arbeiten in der Moskauer „Manege“ gezeigt und ein Jahr später in der Ausstellung „Sowjetisches Stillleben“, ebenfalls in Moskau, Kuznetsky Brücke, ferner regionalen Ausstellungen in Ivanovo, Kostroma, Smolensk und Minsk. Im Jahre 1977 wurde Jury Shutov Mitglied des Künstlervereins der UdSSR und gleichzeitig in die „Association Internationale des Arts Plastiques“ – IAA AIAP der Unesco berufen. Dies gab ihm neue Impulse zur Entwicklung und Vollkommenheit des seines Kunststils. Als überzeugte Realist und Anhänger der figurativen Kunst zeigte er lebhaftes Interesse an der schöpferischen Kraft des Künstlers zu Beginn des 20.Jahrhunderts (Salvadore Dali, Max Ernst, Joan Miro und andere). Diese Meister haben ihm mit ihrer schöpferischen Kraft befähigt, die Sphäre des Unterbewussten zu verlassen und –als ungewöhnlich paradoxe Kombination von Gegenständen und Erscheinungen – in der gegenständlich-plastische Glaubwürdigkeit zum Ausdruck kommt. Ich habe ihn gefragt „Warum Surrealimus?“ und die folgende Antwort erhalten: „In Russland waren künstlerische Formen auf dem Höhepunkt des sozialistischen Realismus konserviert. Außerhalb des Sowjetunion konnten sich Dutzende künstlerischer Richtungen des Avantgardismus, vom Dadaismus bis zum Hyperrealismus entwickeln. Alle diese Richtungen vereinten in sich das Streben nach neuen, ungewöhnlichen Formen des Ausdrucks, der Form selbst und des Inhalts. Dieses Suchen hat häufiger zur kaum vorstellbaren Mischung der Stile geführt. Die russischen Künstler, denen es in aller Regel versagt blieb, in grundlegende Informationen über die moderne westliche Kunst Einblick zu erhalten, haben dennoch die Wege der formalen Erneuerung der Kunst gesucht, in dem sie zum Beispiel amtlichen Gremien und den Ausstellungskomitees der Sowjetunion davon zu überzeugen vermochten. Es bildeten nsich zahlreiche Künstlergruppen, die mit Material und Technik der Malerei experimentierten und auf diese Weise die Ausdruckskraft der bildlich-plastischen Sprache erreichten. Jury Shutov selbst experimentierte vorzugsweise mit dem Material, studierte die Formen und Methoden der Arbeiten von Künstlern wie Gustav Klimt (Österreich), Paul Delvo, Rene Margritt (beide Belgien) und Max Ernst (Deutschland). Mit Begeisterung begrüßt er die Rückkehr der schöpferischen Kräfte bei dem zu Unrecht von der Macht vergessenen russischen Künstlers Pavel Filonow. In den Landschaften, Stillleben, Bildern und Kompositionen von Shutov in den 80er und 90er Jahren wird sein Wunsch lebendig, nicht nachzuahmen, sondern die schöpferische Art, Stil der europäischen Meister, in den Rhythmen des modernen Lebens zu entwickeln. Allein deswegen stande3n und stehen die Arbeiten von Shutov häufig im Mittelpunkt verschiedener Ausstellungen. Im Jahre 1995 nimmt er einer internationalen Kunstausstellung in Hagen, (Nordrhein-Westfalen, Deutschland), Partnerstadt von Smolensk, teil. Die Ausstellung fand im historischen Hagener Wasserschloss Werdringen statt und wurde von Kunst interessierten Bürgern der Stadt und zahlreichen Gästen von großem Erfolg begleitet. Seit 2001 lebt Jury Shutov in Deutschland und arbeitet als Künstler in Hamburg. Neue Bekanntschaften, neue Eindrücke, neues Leben. Die Hauptsache aber ist für ihn seine Arbeit. Er malt die Landschaften in und um Hamburg, berühmte Kathedralen, schöne Brücken und Inhaltskompositionen. In den Letzteren zeigt sich immer deutlicher das Motiv der philosophischen Wirklichkeitsauffassung. Er versucht zu verstehen, welche Rolle der Mensch in der komplizierten modernen Welt einnimmt, Dazu gehören seine Arbeiten „Reiter der Zeit“ und „Reiter“. Der Künstler realisiert in seinen malerischen Kompositionen immer häufiger den Kontrast. Der feine Farbton kann plötzlich gestört werden: Dem harmonischen Hellen steht das Dunkle gegenüber. Diese Opposition ist nin vielen seiner Bilder zu sehen. Die Dominanz der Assoziativität und das Fehlen der reinen Inhaltsbasis in seinen Bildern führen zur Vieldeutigkeit des Kunstwerks. Das ist unterschiedlich zu erläutern. Manchmal wirken die Namen der Bilder mit und dennoch setzt die Struktur der Malerei das Durchlesen voraus. Mit seiner schöpferischen Kraft versucht er die philosophischen Probleme zum Sprechen zu bringen und bemüht sich gleichzeitig, Harmonie zu schaffen, auch wenn die reale Welt der der Harmonie in seinen Bildern nicht entspricht. „Um eine Berufung zu erlernen“, sagt der Künstler, „muss man ausgeprägt individuell sein; ein bisschen verrückt, wie Mikhail Schemjakin sagt. Das heißt, man muss das tun, das bisher niemand getan hat. Am meisten wird der Eindruck geschätzt, den eine einzelne Sache ausstrahlt. Im Jahre 2002 wurden diese Bilder Shutovs in der Galerie „Imagine“ ausgestellt. 2004 hat er an einer regionalen Ausstellung in Pinneberg, im Umfeld von Hamburg, teilgenommen. Sein Bekanntenkreis in Deutschland erweitert sich; von den Russischsprachigen (Nikolai Estis, Ivan Osinski, Jury Salovei) bis hin zu den einheimischen Künstlern Jürgen Wachsmuth, Mechthild Bollow und andere. Die Bilder von Jury Shutov befinden sich in russischen Museen (Moskau, Astrachan, Gagarin und andere) sowie in privaten Sammlungen in den USA, in Frankreich und Israel sowie jetzt auch in Deutschland. Die Bilder des Künstlers erwarten ihre interessierten und fachkundigen Besucher in seinen künftigen Ausstellungen.

Übersetzung von Galina Hoch


www.yury-shutov.info





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